Gräfin Heidi Goëss-Horten
Was sie uns ermöglichte und wie wir unseren Auftrag weiterleben
Ihr Wille, in Not geratenen Tieren zu helfen, war unerschütterlich. So war Heidi Goëss-Horten auch das Wohl der vierbeinigen TiKo-Bewohner stets ein besonderes Anliegen, welches unsere ganz große Förderin und Tierfreundin zur langjährigen Ehrenpräsidentin machte. Ohne ihre wertvolle Unterstützung würde das TierschutzKompetenzzentrum, wie es heute ist, nicht existieren.
Heidi Goëss-Horten wurde am 13. Februar 1941 als Heidi Jelinek in Wien geboren. Mit nur 19 Jahren lernte sie Helmut Horten in Velden kennen – und verliebte sich in den Unternehmer. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1966 teilten die beiden nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Liebe für die Kunst und die Tiere. In den 1960er-Jahren förderte Helmut Horten großzügig den Duisburger Zoo – und war bereits damals und bis zu seinem Tod 1987 Spender des Klagenfurter Tierheims. Bis zuletzt verschrieb sich Heidi Horten auch in seinem Sinne dem Schutz der herrenlosen und vernachlässigten Tiere.
Heidi Horten wirkte im Stillen, suchte nie die öffentliche Aufmerksamkeit. Mit ihrem Einsatz vor sechs Jahren, als der Fortbestand des Tierheims unsicher war und der Landestierschutzverein um sein Überleben kämpfte, war sie es, die durch eine Kampagne seinen Fortbestand sicherte. Innerhalb von drei Jahren konnten in diesem Rahmen neue Unterstützer in der Kärntner Bevölkerung gefunden werden. Denn es sind die Kleinspenden, durch welche die jährlichen Betriebskosten des TiKo zu einem wesentlichen Teil gedeckt werden können.
„Ich liebe Tiere. Sie geben so viel zurück“, hat unsere große Förderin einmal gesagt. Nur dank ihrer Hilfe war der Neubau des Tierheims und seine Umgestaltung zum TierschutzKompetenzzentrum im Jahr 2010 realisierbar. Fünfmal so groß und wesentlich moderner zeigte es sich nun, wodurch hier seither rund 1.000 Tiere pro Jahr versorgt werden können. Das TiKo wurde zum Treffpunkt für Tierschutz- schulungen und Seminare im „Heidi-Horten-Saal“, welcher im Zuge des Neubaus entstand und in dem das Andenken an diese einzigartige Persönlichkeit bewahrt wird.
Auch dem Tiertraining wird seitdem ein neuer Stellenwert zugeschrieben. Unvergessen bleibt der Einsatz von Heidi Horten im einem Tiertrainingsprojekt für „Langzeitsitzerhunde“. Neben der Übernahme von Tierarztkosten war auch die Mitfinanzierung der Kärntner Tierrettung eine ihrer großen Leistungen.
2015 heiratete Heidi Horten erneut und wurde die Frau des Kärntner Adeligen Graf Karl Anton Goëss. In ihrer Villa am Wörthersee schenkte sie selbst acht Hunden, zwei Katzen und zwei Papageien ein liebevolles Zuhause. Seit 2019 Trägerin des großen Ehrenzeichens des Landes Kärnten, wurden ihre Leistungen im Tierschutz von Landeshauptmann Peter Kaiser mit folgenden Worten honoriert: „Das Tierschutzheim TiKo wäre nie in dieser Form entstanden, wenn Frau Goëss-Horten es nicht so tatkräftig unterstützt hätte.“ Im selben Jahr schenkte die Kunstliebhaberin dem TiKo zwei Gemälde, die seither den Heidi-Horten-Saal zieren. Mit einem selbst geschaffenen Blumenstillleben sowie einem Porträt der Gräfin mit zwei ihrer geliebten Hunde, gemalt von der Künstlerin MMag. Dr. Helga Druml, können Besucher ihre Liebe zur Kunst teilen.
In diesem Gedanken hatte Heidi Goëss-Horten erst kurz vor ihrem Ableben im Juni 2022 ihre private Kunstsammlung, die „Heidi Horten Collection“, im einstigen Wiener Hanuschhof für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. „Tiere sind mir bekannterweise ein Herzensanliegen“, waren ihre begleitenden Worte bei der Eröffnung der Sammlung, in denen sich ihre beiden Leidenschaften widerspiegeln.
Im Alter von 81 Jahren verstarb Heidi Goëss-Horten in den frühen Morgenstunden des 12. Juni 2022 in ihrer Villa am Wörthersee. Sie hinterlässt nicht nur im TiKo eine große Lücke. Die tiefe Verbundenheit, die wir empfinden, drückt sich in den Worten der Präsidentin des Landestierschutzvereins aus: „Sie wird immer einen besonderen Ehrenplatz im TiKo und in unseren Herzen haben. Mit großer Dankbarkeit für alles, was sie uns ermöglichte, werden wir auch in ihrem Sinne weiterhin mit ganz viel Engagement und Liebe alles in unserer Macht Stehende für unsere Schützlinge tun.“
Das TiKo hat nicht nur seine Ehrenpräsidentin, sondern auch eine wertvolle Unterstützerin verloren.