Jungvögel am Boden - ist "retten" wirklich eine Hilfe?

Sie wirken hilflos und schutzlos ihrem Schicksal ausgeliefert - doch soll man aus dem Nest gefallene Jungvögel wirklich retten?

Birdlife Österreich sagt dazu schlicht und einfach "Hände weg von Jungvögeln". Sie sitzen im Gebüsch, am Boden und tschiepen lautstark – vermeintlich aus Angst und Verzweiflung, doch.....

... was viele nicht wissen: Die meisten Jungvögel verlassen ihr Nest noch bevor sie flugfähig sind – dann nennt man sie Ästlinge.

In dieser Zeit verbringen sie bis zu drei Wochen am Boden – gut versteckt im Gebüsch – und werden dort weiterhin von ihren Eltern gefüttert.

Wann ist Hilfe nötig? Nur wenn der Vogel offensichtlich verletzt ist, über längere Zeit nicht gefüttert wird oder sich in akuter Gefahr befindet (zum Beispiel durch Straßenverkehr oder Katzen in der Nähe), sollte man eingreifen. In solchen Fällen reicht es oft, den Jungvogel vorsichtig auf einen erhöhten, geschützten Platz in der Nähe zu setzten – etwa auf einen Ast oder eine Mauer. Übrigens kann man junge Vögel ohne Probleme berühren, da sich Vögel nicht am menschlichen Geruch stören, und die Elterntiere sich weiter um den in Sicherheit gebrachten Jungvogel kümmern.

Ist der Vogel tatsächlich nackt und unbefiedert, dann ist er ein Nestling. Diese brauchen dringend Nestwärme und sollten – wenn möglich – wieder ins Nest zurückgelegt werden. Ist das nicht machbar, muss unbedingt eine spezialisierte Aufzuchtstelle kontaktiert werden. Denn: Die richtige Fütterung hängt von der Vogelart ab – falsche Nahrung oder gar Wasser kann tödlich sein.

Weitere Informationen:

0463/43541-21 – Tierrettung Kärnten

Wir geben gerne Tipps und helfen! Von 8-22Uhr im Einsatz!

Wildvogelhilfe
Birdlife

Möchten Sie noch mehr für die Tiere im TiKo tun?