Illegaler Welpenhandel: das Tier als Billigware!
Aus reiner Profitgier und unter den schlimmsten Bedingungen werden jährlich abertausende Welpen von illegalen Händlern quer durch Europa gekarrt und verkauft.
Das passiert auch direkt vor unserer Haustüre: Im Mai 2015 stoppten Zollbeamte auf der A2 im Raum Klagenfurt einen illegalen Tiertransport aus Osteuropa, der 28 kranke und erschöpfte Welpen an Bord hatte.
Lug und Trug im Welpenhandel
Meist werden die illegalen Welpen im Internet oder in Zeitungsinseraten unter falschen Angaben angepriesen. Denn in den Inseraten ist oft von „liebevoller Aufzucht“ und „bester Gesundheit“ die Rede. Doch hinter solchen Angeboten verbirgt sich oft extremes Tierleid.
Was viele nicht wissen ist, dass die Hunde und Katzen wie am Fließband und unter schlimmsten Bedingungen in Massen gezüchtet werden und dass an allen Ecken und Enden gespart wird: beim Futter, bei der Hygiene und bei der Gesundheitskontrolle. Dies hat eine Verbreitung von Krankheitserregern und Parasiten zur Folge. Damit die Käufer davon nichts bemerken, werden die „Schmuggelwelpen“ gern mit Antibiotika und Cortison für den Verkauf „fit gespritzt“.
Illegaler Tiertransport in Kärnten gestoppt
Den Klagenfurter Zollbeamten bot sich ein bedrückendes Bild, als sie im Mai 2015 einen grau-weißen Kleinlaster mit getönten Scheiben stoppten: Kläglich winselten und miauten 28 Babywelpen die Beamten aus ihren Käfigen an. Die Tiere sollten von der Slowakei nach Spanien gebracht werden, behaupteten die zwei Fahrzeuglenker. Da diese keine Papiere für ihre „Fracht“ vorweisen konnten, wurden die acht Malteser-Welpen und 20 Britisch-Kurzhaar-Kätzchen sofort unter Quarantäne gestellt und ins Tierschutzkompetenzzentrum Kärnten gebracht. Hier mussten die Pfleger schockiert feststellen, dass die kleinen Fellnasen viel zu früh ihren Müttern entrissen worden waren – die Malteser-Welpen waren kaum sechs Wochen jung und hatten noch nicht einmal Milchzähne. Auch bei den viel zu jungen Kätzchen zeigte sich ein trauriges Bild.
Das TiKo bietet Schutz und warnt vor „Billigwelpen“
Bei der Erstuntersuchung stellte TiKo-Präsidentin Evelin Pekarek fest, dass die Katzenwelpen eine hochansteckende Pilzerkrankung hatten, die einer langwierigen Behandlung bedurfte. Und auch die Hundewelpen waren alles andere als fit. Ein Welpe musste aufgrund eines Gendefekts sogar einer lebensnotwendigen Operation unterzogen werden. „Den Käufern solcher armen Geschöpfe muss klar werden, dass ein Mitleidskauf diese Geschäftemacher nur unterstützt. Und jeder, der glaubt, er könne Geld sparen, indem er billige Rassenhunde von der Welpenmafia kauft, der irrt sich gewaltig. Die Kosten explodieren bei kranken und gendefekten Welpen geradezu“, warnt Pekarek. Dies bestätigt auch der Verlauf dieses Falles, denn die Behandlung der Welpen war langwierig und kostenintensiv. Die medizinische Pflege- und Futterkosten belief sich pro Tag und Welpe auf ca. 50 Euro. Um diese Kosten zu decken, ist das TiKo auf Spenden angewiesen – jeder Euro zählt und hilft den kranken Welpen dabei, wieder gesund zu werden.
Die liebevolle und kompetente Betreuung der Findlinge im TiKo verlief sehr gut und trug nach kurzer Zeit erste Früchte: Als die Welpen ins Klagenfurter Tierheim kamen, waren sie erschöpft und verschreckt. „Nach einiger Zeit im Tierheim sprühten sie vor Energie und freuten sich über menschliche Aufmerksamkeit. Man konnte sich kaum ihrer Liebe und Spielfreude entziehen“, erzählt Pekarek. Damit fand zumindest für diese Welpen und Kätzchen, die alle in ein gutes, neues Zuhause vermittelt werden konnten, eine traurige Reise ein glückliches Ende.
Checkliste: So erkennen Sie die Seriosität eines Züchters!
Generell gilt: Die Anschaffung einer Katze oder eines Hundes sollte gut vorbereitet werden. Folgende Anhaltspunkte können Ihnen beim Welpen- und Kittenkauf behilflich sein:
- HERKUNFT
Es ist wichtig, dass Sie die genaue Herkunft der Welpen kennen, ihre Geburtsstätte besichtigen dürfen und sich nicht irgendwo auf einem Parkplatz mit dem Verkäufer treffen. - INTERESSE
Ein verantwortlicher Züchter will sichergehen, dass es seinen Welpen im neuen Zuhause gut geht. Zeigt er kein Interesse, sollte dies Verdacht erregen. - ANZAHL
Aufgrund des großen Zeitaufwandes einer fundierten Betreuung der Mutter und Welpen, ziehen seriöse Züchter maximal drei Würfe pro Jahr auf. Bietet der Verkäufer eine große Anzahl von Tieren, eventuell sogar verschiedener Rassen an, ist Vorsicht geboten. - ELTERNTIERE
Sehen Sie sich die Elterntiere an, insbesondere die Mütter: Diese werden bei illegalen Händler oft als reine „Gebärmaschinen“ missbraucht und vegetieren vor sich hin. - ALTERSGRENZE
Laut österreichischem Tierschutzgesetz dürfen Welpen erst nach der achten Woche von ihrem Muttertier getrennt werden – erst dann sind sie in ihrer Entwicklung soweit.
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