Tierrettungsnotruf: Milder Winter für Wildtiere
Seit Wochen gehen bei unserem Tierrettungsnotruf immer mehr Anrufe wegen vermeintlich verletzen oder hilfsbedürftigen Wildtier(jungen) ein. Ungewöhnlich für diese Jahreszeit, sollten die meisten Wildtiere noch Winterruhe halten bzw. erst Junge gebären.
KLIMAVERÄNDERUNG STÖRT RHYTHMUS DER NATUR



Es ist spürbar, dass sich das Klima verändert. Der diesjährige Winter war viel zu warm, frühlingshafte Temperaturen in eigentlich tiefsten Wintermonaten. Das veränderte Klima stört unweigerlich auch die Flora und Fauna. So fliegen bereits die ersten Bienen und Schmetterlinge aus, obwohl es nachts noch friert. Auch der Fortpflanzungstrieb vieler Wildtiere wird dadurch stark angeheizt.
TIERRETTUNGSNOTRUF LÄUFT HEISS
Die enorme Auswirkung des Temperaturanstiegs auf die Natur bekommt auch unsere Tierrettung zu spüren. Zahlreiche Notrufe gehen täglich bei uns ein, weil bereits die ersten Wildtierbabys geboren wurden oder viele Tiere schon jetzt aus der Winterruhe erwachen.
Eine Art von Notruf häuft sich in letzter Zeit aber besonders – besorgte Tierfreunde melden alleingelassene Schwanenjungtiere. Eine weitere Auswirkung der Klimaveränderung. Denn durch die warmen Temperaturen verschiebt sich der Rhythmus und die Elterntiere stoßen ihre Jungtiere viel früher ab. So kommt es, dass bereits jetzt Schwanenjungtiere allein beobachtet werden können. Ob es nun Hilfe braucht oder nicht, hängt vom Alter des Tieres ab und ob es sichtlich verletzt ist oder nicht.
Werden Wildtierbabys wie Hasen, Igel oder Vögel jetzt schon geboren, kann es sein, dass es zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend Nahrung für den hungrigen Nachwuchs gibt. Wird ein untergewichtiges und vermeintlich verwaistes Wildtierjunge gesichtet, sollte es zuerst unbedingt über mehrere Stunden beobachtet werden. Erst, wenn sicher ist, dass das Jungtier nicht versorgt wird oder verletzt zu sein scheint, sollte eingeschritten werden. Im Zweifelsfall geben wir über den Tierrettungsnotruf oder die unten angeführte Natur & Wildtierstation Kärnten Auskunft.
Auch werden uns vermehrt Notfälle gemeldet, wo Schwäne angeblich am See festgefroren sind. In den meisten Fällen ist das aber ebenfalls kein Notfall, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass Schwäne festfrieren. Gesunde Schwäne haben ebenso wie Enten eine Körpertemperatur von ungefähr 40 Grad, wohingegen die Füße nur um die 0 Grad haben. So sind die Füße des Schwans von Natur aus auf frostigen Untergrund vorbereitet.
Außerdem steht unserer Kooperationspartner, Herr Dietmar Streitmaier von der Natur- und Wildtierstation Kärnten ebenfalls für Beratungen zu Vogelschutzmaßnahmen und alle Fragen rund um verletzte, kranke Vögel und kleinere Säugetiere (wie z.B. Siebenschläfer, Eichhörnchen usw.) zu Verfügung.
Natur & Wildtierstation Kärnten
WANN IST DIE TIERRETTUNG ZUR STELLE?
Die Hauptverantwortung unserer Tierrettung liegt bei Haustieren. Natürlich möchten wir aber kein Tier in Not zurücklassen. Darum werden wir auch weiterhin nie wegschauen, wenn z.B. ein Igel verletzt geborgen werden muss. In einem Notfall mit Wild- oder Nutztieren arbeiten wir mit unseren spezialisierten Kooperationspartnern, die das jeweilige Tier dann professionell versorgen können.
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